Johan Huizinga

niederländischer Philosoph und Kulturhistoriker; Prof. u. a. ab 1915 in Leiden; Veröffentl. u. a.: "Herbst des Mittelalters", "Im Schatten von Morgen", "Der Mensch und die Kultur", "Im Banne der Geschichte", "Kultur- und zeitkritische Schriften"

* 7. Dezember 1872 Groningen

† 1. Februar 1945 De Steeg bei Arnhem

Wirken

Johan Huizinga wurde am 7. Dez. 1872 in Groningen geboren. Er studierte in Groningen und Leipzig Philosophie und Geschichte. Danach war er von 1897 bis 1905 als Lehrer der Geschichte in Haarlem tätig, habilitierte sich 1903 als Privatdozent an der Universität Amsterdam für altindische Literatur- und Kunstgeschichte, wo er 1905 Universitätsprofessor für vaterländische und allgemeine Geschichte wurde. Im Jahre 1915 folgte er einem Ruf an die Universität Leiden, an der er bis zu seinem Tod im Jahre 1945 lehrte. Seit 1933 war er Präsident der niederländischen Akademie der Wissenschaften.

Durch die Erforschung der Lebens- und Geistesformen des 14. und 15. Jahrhunderts hat sich H. das Verdienst erworben, tieferes Eindringen in die Geistesprobleme des ausgehenden Mittelalters zu ermöglichen. In diesem Sinne ist sein Werk über Erasmus von Rotterdam von besonderer Bedeutung (deutsch: 1913). Weiter seien genannt "Herbst des Mittelalters" (deutsch: 1913), "Das ...